Meine Erfahrungen und Tätigkeiten:


Blanke Armaturen GmbH & Co. KG, Bonn

Nach dem Abitur war das sechsmonatige Praktikum bei Blanke genau das Richtige. Endlich mal nicht Lernen, sondern einfach morgens um 7.00 Uhr erscheinen, siebeneinhalb Stunden arbeiten und wieder nach Hause gehen.

Dabei gab es auch noch viel zu lernen: Mit der Feile ein Stück Eisen zu bearbeiten, hat mich in Geduld und Feinfühligkeit geübt. An den Maschinen brauchte ich Genauigkeit und Rechenkünste. Im gesamten Betrieb bin ich herumgekommen. So war ich in der Arbeitsvorbereitung, Qualitätsprüfung und Instandhaltung. Mein "Basislager" war aber der Werkzeugbau.

Eine Erfahrung der besonderen Art war die wirtschaftliche Krise, in die der Betrieb während meines Praktikums geriet. Hilfskräften und Mitarbeitern mit Zeitverträgen wurde gekündigt. Für die Verbleibenden wurde Kurzarbeit beantragt. Als Praktikant blieb ich von den Maßnahmen verschont. Aber die Atmosphäre war schon merkwürdig. Während manche sich über den freien Tag in der Woche freuten, machten sich andere Gedanken über die Zukunft. Während der Kurzarbeitszeit verbesserte sich jedoch die Situation, so daß keine weiteren Kündigungen anstanden.


AIESEC TU Berlin, Marketing

In meinem zweiten Semester habe ich bei AIESEC TU Berlin im Marketing angefangen. Während meiner Schulzeit hatte ich eine Schülerzeitung mit herausgegeben und war dort für die Anzeigen zuständig. Beim Kennenlernseminar von AIESEC wurden noch Leute gesucht, die beim Jahresbericht mitmachen wollten. Das Anzeigenvolumen der Schülerzeitung lag bei etwa 1.500 DM, hier lagen allein die Druckkosten bei 16.000 DM. Diese Herausforderung reizte mich, ich war mit dabei. Tatsächlich schafften wir es, über 20.000 DM an Anzeigen zu akquirieren.

Im darauffolgenden Jahr wurde ich Ressortleiter Marketing. Neben den alltäglichen Kleinigkeiten (Visitenkarten, Briefpapier, Fahnen), versuchte ich die Zusammenarbeit innerhalb Berlins und in der Region voranzutreiben. Das war schwieriger als vermutet. Innerhalb Berlins baute ich mit der FU ein gutes Verhältnis auf. Mit der HU klappte das nicht so gut. Die Zusammenarbeit in der Region Ostdeutschland (Wild East) beschränkte sich auf zwei Treffen, die jedoch wenig Konkretes brachten. Die Initiativen verliefen durch die Entfernung meist im Sande. Erfolgreich war jedoch die Organisation eines Pressetrainings und einer Trainerschulung in Zusammenarbeit mit dem Nationalkomitee.

Nach diesem Jahr habe ich mich etwas aus dem täglichen Geschäft zurückgezogen. Ich habe nur noch den Jahresbericht und den Quadrigakatalog unterstützt und war ansonsten als Trainer in Deutschland unterwegs. Es war interessant zu sehen, welche Unterschiede zwischen den Regionen in Deutschland bestehen und wie doch immer wieder ähnliche Charaktere zu AIESEC finden.

Nicht vermissen möchte ich auch die Begegnungen mit den Praktikanten aus aller Welt. Viele habe ich besser kennengelernt, da in meiner Wohnung immer ein Platz zum Übernachten war und somit der Austausch nicht nur auf ein kurzes Gespräch in einer Kneipe beschränkt war. Es war immer wieder spannend, gemeinsam kulturelle Unterschiede und Ähnlichkeiten zu entdecken und zu diskutieren.


blueprint..., Berlin

1994 habe ich ein Kleinstunternehmen für Druckdienstleistungen angemeldet. Anlaß war das Layout des Obdachlosenmagazins mob. Die mob war mit sehr viel Geld und drei Redakteuren gestartet, hatte dieses Geld jedoch durch unglaubliches Mißmanagement innerhalb kurzer Zeit aufgebraucht. Die Zeitung stand vor dem Aus. Die Obdachlosen haben den Zeitungsbetrieb mit Unterstützung von ein paar Externen übernommen. Da der bisherige Layouter nicht mit seinem Preis heruntergehen wollte, wurde ich gefragt. Für 8 Ausgaben habe ich das Layout für die mob erstellt, dann "fusionierte" die mob mit der Haz.

Parallel habe ich für AIESEC die sogenannten Verlagsverträge betreut. Dabei wird das Anzeigengeschäft an einen Externen vergeben, der die gesamte finanzielle Projektabwicklung übernimmt. Dazu kamen noch kleinere Aufträge über Visitenkarten und Briefpapier über die Gelben Seiten.

Besonders lehrreich waren die bürokratischen Hindernisse, die man kennen und meistern muß. Finanzamt, IHK und Berufsgenossenschaften wurden im Buchhaltungskurs der Uni nie erwähnt. Dennoch halfen die Grundlagen aus der Uni, blueprint nicht zur Hauptbeschäftigung werden zu lassen.


Roland Berger & Partner, InfoCenter, Berlin

Nach dem Vordiplom habe ich ein Urlaubssemster genommen und ein Praktikum bei Roland Berger & Partner in Berlin im InfoCenter gemacht. Das InfoCenter ist für die Beschaffung von Informationen für die Projekte verantwortlich.

Im Berliner Büro ist der Bereich Restrukturierung ansässig, der Sanierungskonzepte für angeschlagene Unternehmen entwickelt. Dabei sind Unternehmensstrategien in kürzester Zeit zu bewerten und mit eigenen Zahlen zu hinterlegen. Dementsprechend schnell muß auch das InfoCenter reagieren. Die Bandbreite der Informationen ist dabei beachtlich. Von neuesten Gesetzesvorlagen über "Benchmarks" für öffentliche Verwaltungen bis hin zur Untersuchung des Hydraulikmarktes reichten die Rechercheaufträge. Normale Zeitspanne dabei: ca. 1 Tag.

Dafür ist vor allem Flexibilität gefordert. Neue Aufträge erforderten häufig wechselnde Priorisierungen. Und die flexible Ausdehnung des Arbeitstages nach hinten. Vielfach war auch eine Portion Kreativität gefordert, um an die Anfragen heranzugehen. (Wo finde ich nur Daten über den Naßbaggermarkt?)

Die Arbeitsatmosphäre war dabei stets gespannt, aber ein Lachen immer möglich. Und ein Spruch ging im Büro um: "Wer lacht, hat noch Reserven"

Später habe ich dann als freier Mitarbeiter für zwei Tage in der Woche dort gearbeitet.


DASA, Stade

Im Rahmen eines Universitätsprojektes war ein Team von 7 Studenten bei der DASA in Stade. Dort haben wir eine Systemanalyse des Bereiches Planung Teilefertigung durchgeführt und ein Prototyp programmiert, der die Planung vereinfachen sollte. Dieses Tool wurde in MS Access und Visual Basic realisiert. Aufgrund von inneren Streitigkeiten wurde die Portierung auf einen SQL-Server jedoch abgebrochen, so daß es beim Prototypen blieb.


UBIS Unternehmensberatung GmbH, Berlin

Parallel zum DASA-Projekt habe ich als studentischer Mitarbeiter bei der UBIS gearbeitet. Zusammen mit einem anderen Studenten habe ich das Intranet und eine dahinterliegende Wissensdatenbank aufgebaut. Von der Konzeption bis zur Realisation lag dabei alles in unseren Händen. Ziel war es, ein gebündelten Zugriff auf vielfältige Informationen zu bieten. Das Spektrum reichte dabei vom Bibliotheksbestand und Mitarbeiterinformationen bis zu Kundenreferenzen und Projektberichten. Die dahinterliegende Datenbank wurde schnell recht komplex, so daß wir zeitweise Hilfe von einem Programmierer bekamen.

Die erste Stufe wurde fertiggestellt und vorgestellt. Die Akzeptanz war positiv. Von ca. 200 Mitarbeitern waren zu Spitzenzeiten etwa 20 pro Tag auf den Seiten. Mitten in den Arbeiten zur zweiten Version begannen jedoch die Schwierigkeiten. Das Unternehmen hatte ihr schnelles Wachstum nicht verkraftet und war weit in die roten Zahlen gerutscht. Als Konsequenz wurde allen Studenten gekündigt und damit auch die Entwicklung des Intranets eingestellt.


Daimler-Benz, Lackplanung , Düsseldorf

Als zweiten Teil meines Pflichtpraktikums war ich im Sprinterwerk von Daimler-Benz in Düsseldorf. Mit etwa 4.000 Mitarbeitern werden dort täglich 460 Sprinter hergestellt. Meine Praktikumsstelle war in der Lackplanung. Neben der Pflege der Stücklisten für den Lack habe ich Arbeitspläne geschrieben. Im Zuge der bevorstehenden Einführung von Gruppenarbeit in der Fertigung wurden sämtliche Arbeitsunterlagen überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Um die Auslastung der einzelnen Werker einfach bestimmen zu können, entwickelte ich ein Excel-Tool weiter, das bereits in der Montageplanung eingesetzt wurde. Mit ihm wurden die aktuellen Arbeitspläne aus einer Textdatei aus dem Produktionssteuerungssystem ausgelesen und zu den Arbeitsschritten und Werkern zugeordnet.


Siemens ICN VD, Knowledge Networking, München

Im Rahmen der Kooperation von Siemens und der TU Berlin habe ich ein Praktikum im Knowledge Networking bei ICN VD absolviert. Meine Aufgabe war es, im Vertrieb Deutschland die Einführung des ICN-weiten Wissensmanagementansatzes "ShareNet" zu unterstützen. ShareNet unterstüzt den Vertriebsprozeß durch Projekterfahrungen und die Möglichkeit, Hilferufe an alle Nutzer des Systems abzusetzen (Urgent Requests). Um die Wissensbasis zu schaffen, mußten Projektberichte und -erfahrungen aus aller Welt in das System erfaßt und eingegeben werden. Zusammen mit Projektleitern aus dem Carriervertrieb wurden 6 Erfahrungsberichte erstellt und in das System gebracht. Außerdem erarbeitete ich ein Modell, wie eine Zusammenarbeit zwischen der umfangreichen, internationalen Lösung und der deutschen Projektbörse aussehen könnte.

Derzeit schreibe ich dort meine Diplomarbeit mit dem Titel: "Kriterien für den Einsatz von Wissensmanagementinitiativen zur Bildung und Steuerung von intraorganisationalen Netzwerken".

last update: 01-02-11